350 Jahre Rathaus Bülach

Geschichte des markantesten Bülacher Gebäudes

Vor 350 Jahren war neben der Kirche von Bülach ziemlicher Baulärm zu hören. Direkt unterhalb lag nämlich eine Grossbaustelle. Natürlich waren es damals noch keine Bagger und Pressluftbohrer, die den Lärm verursachten, auch keine Betonmischer und Lastwagen, die den Aushub weg- oder Baumaterial herbrachten.

Dafür knirschten Schaufeln im Kies, hämmerten Steinmetze Sandsteinblöcke für die Grundmauern zurecht. Zimmerleute sägten die Balken für den Fachwerkbau auf die richtigen Masse. Mit Ochsenkarren oder Pferdegespannen wurde Material ab- oder zugeführt. Taglöhner schleppten Kies oder die schweren Sandsteinblöcke. Bauabschrankungen gab es keine und auch keine Baustellen-Informationstafel. Aber jedermann im Stedtli wusste:

Hier entsteht das neue Rathaus

Die Ausstellung zum markantesten Gebäude in unserer Stadt erinnert daran, wie der prächtige Riegelbau vor 350 Jahren entstand und sich über die dreieinhalb Jahrhunderte entwickelte. Auch die unmittelbare Umgebung wird historisch betrachtet, wie der Stadtbrunnen oder die ehemaligen Kleinhäuser am Kirchenhügel. Im Erdgeschoss wird die Baugeschichte und die Konstruktion des Gebäudes betrachtet. Im Obergeschoss nähern wir uns der Funktion des stattlichen Baus als Regierungs- und Gerichtssitz inmitten der bäuerlich geprägten Umgebung, die aber auch ein wenig städtisch wirken wollte. Amüsieren sie sich über geschichtliche Vorfälle und staunen sie über die prunkvollen Räume mit ihren prächtigen Möbeln und dem wunderbaren Kachelofen.

Das Rathaus war Modell für viele Künstler. Es zierte Kalender und wurde auf unzähligen Ansichtskarten in die Welt verschickt. Obwohl es heute nicht mehr Sitz der Stadtregierung ist, bleibt es Bülachs malerisches Wahrzeichen.

Die Vernissage findet am Sonntag, 29. Januar von 10-12 Uhr statt. Die Ausstellung ist bis 17. Dezember 2023 jeden Samstag und Sonntag von 10-12 Uhr offen, an Ostern und in der Sommerferien bleibt das Museum geschlossen.

Artikel im Zürcher Unterländer von Daniela Schenker

Artikel in der Unterländerzeitung von Judith Sacchi

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